9/22/2017

Futterumstellung

Unsere Schmusekatzen können uns ganz schön auf der Nase herumtanzen und verrückt machen. Ganz vorne dabei, wenn es um neues Futter geht, welches ihnen nicht in den Kram zu passen scheint. Oftmals nach dem Prinzip "Was der Bauer nicht kennt,..." wird das angebotene Futter einfach verweigert.
Hier brauchst du also Überzeugungsarbeit und ganz, ganz viel Geduld! Dabei solltest du jedoch die ein oder anderen Dinge beachten.

  • Deine Katze wird nicht eher essen, wenn sie "hungert". Das Prinzip funktioniert leider nicht. Wenn du deine Katze also für 1-2 Tage nichts essen lässt, bzw sie es verweigert, ist das sehr gesundheitsschädigend für deine Vierbeiner. Eine Katze ist auf konstante Futteraufnahme angewiesen, was an der Leberenzymaktivität liegt. So wird diese Aktivität nicht gedrosselt, wenn die Katze nicht isst. Das kann z.B. zu einer Fettleber führen.
  • Niemals aufgeben! Du hast mit deinen Katzen bereits ein paar Fortschritte gemacht? Super. Es darf auch gerne mal wieder ein paar Rückschläge geben, das ist normal und gehört dazu. Bei einigen geht eine Umstellung super schnell und bei anderen braucht es teilweise Wochen, Monate,..

Es gibt einige Arten von Futterumstellungen
1. Von Trockenfutter auf hochwertiges Nassfutter
2. Von minderwertigem Nassfutter auf hochwertiges Nassfutter
3. Von Trockenfutter/Nassfutter auf BARF 


→ Da du in der Umgewöhnung meistens nur wenige Gramm eines neuen Nassfutters pro Tag benötigst, macht es Sinn, das Futter portionsweise in Eiswürfelbehälter einzufieren. Somit sparst du dir hohe Kosten und viel Futter, welches sonst im Müll landet.
Es kann durchaus passieren, dass sensible Katzen bei einer Umstellung mit Verdauungsschwierigkeiten reagieren. Solange es sich dabei nicht um wässrigen Durchfall, sondern nur weichem Kot handelt, reicht die Beobachtung zunächst vollkommen aus. Der Grund dafür ist die verschiedene Verarbeitung und Qualität. 


1. Von Trockenfutter auf hochwertiges Nassfutter

Es kann dabei zu mehr Problemen kommen, als bei anderen Umstellungen, da die Katze kein feuchtes Futter kennt.
Oftmals steht das Trockenfutter den gesamten Tag zur Verfügung, was du definitiv ändern solltest. D.h. "geregelte" Fütterungszeiten für die Katzen. Dabei kannst du nach der Uhr gehen, oder nach Ritualen (z.B. nach dem aufstehen,..). Nur in dieser Zeit sollte das Trockenfutter dann zur freien Verfügung für die Katzen stehen.

Anbieten

Nun kannst du deinen Katzen auch einfach Nassfutter anstatt Trockenfutter anbieten. Die wenigsten Katzen werden das annehmen und direkt essen, aber versuchen kannst du es!

Untermischen

Falls das nicht funktioniert, gibt es die Möglichkeit das Nassfutter unterzumischen. Dabei solltest du erst kleine Mengen Nassfutter untermischen. Die meisten fangen mit einem Teelöffel an und steigern das Nassfutter, minimieren das Trockenfutter mit der Akzeptanz der Katzen. 

Anfeuchten

Eine weitere Möglichkeit ist es, das bekannte Trockenfutter langsam anzufeuchten, sodass sich die Katzen an die feuchte Konsistenz gewöhnen können.
Dabei solltest du mit einem Sprühstoß von einer Blumenspritze beginnen. Wird das akzeptiert, kannst du bei den nächsten Mahlzeiten die Sprühstöße erhöhen. Sollte es nach einiger Zeit wieder zur Verweigerung kommen, kannst du einfach einen Schritt zurück gehen und einen Sprühstoß weglassen.
Sobald du eine gewisse Feuchtigkeit erreicht hast und diese anstandslos akzeptiert wird, kannst du wie beim Untermischen, dass Nassfutter hinzugeben.

2. Von minderwertigem Nassfutter auf hochwertiges Nassfutter

Im Vergleich zu oben, hast du hier einen klaren Vorteil: Die Katze kennt bereits feuchtes Futter. Doch es bleiben immer noch einige Hürden, die es zu Bewältigen gibt.
Dem minderwertige Nassfutter werden alle Möglichen Zusatzstoffe beigefügt, die für die Katzen verlockend wirken, In hochwertigem Nassfutter sind diese jedoch nicht bis kaum vorhanden, sodass das Futter einfach nicht so "lecker" für deine Katzen riecht.

Anbieten

Du kannst auch hier deinen Katzen das neue Nassfutter anbieten. Die wenigsten werden es allerdings annehmen.

Untermischen

Hier nimmst du minimal weniger von dem gewohnten Nassfutter und gibst einen Teelöffel von dem neuen Futter hinzu. Wenn es ohne Probleme angenommen wird, kannst du langsam bei jeder Mahlzeit das neue Futter steigern und somit das alte langsam aus schleichen lassen.
Du solltest dich auf Rückschläge einstellen, aber dennoch geduldig bleiben.

"Zaubermittel"

Zaubermittel können alles Mögliche sein. Du kannst Trockenfutter oder Trockenfleisch zerkleinern und über das Nassfutter streuen. Ebenso Parmesan oder Bierhefeflocken darübergeben.
Langsam das Zaubermittel reduzieren und hoffen, dass die Katze es ohne frisst.

Erwärmen

Durch das erwärmen riecht das Nassfutter intensiver und wird für die Katze interessanter

Von Trockenfutter/Nassfutter auf BARF 

BARF = Biologisch artgerechte rohe Fütterung

Ist eine Ernährung, welche so nah wie Möglich am Ursprung der Katze ist. Dem Beutetier. Dieses besteht nicht nur aus Fleisch (Hähnchenbrust, Rindergulasch,..) sondern alles, was du sonst noch in z.B. einer Maus finden kannst (Innereien, Knochen,..) oder, wenn du das nicht möchtest durch Nahrungsergänzung (Supplementieren).

Die meisten Katzen kennen rohes Fleisch nicht von klein auf und können daher am Anfang nicht wirklich etwas damit anfangen. Es riecht für die Katze langweilig und uninteressant.
Daher solltest du deine Katze zunächst an Fleisch, anstatt an BARF gewöhnen, denn Innereien haben oftmals einen gewöhnungsbedürftigen Eigengeruch.
Dabei solltest du aber beachten, dass eine reine Muskelfleischernährung für die Katze nichts ist, denn ihr fehlen dann allerhand Nährstoffe. Deshalb ist es wichtig, die Katzen danach schnell an Supplemente und/oder Innereien sowie Knochen zu gewöhnen.

Neugier

Viele Katzen sind von Grund auf Neugierig, als positiven Nebeneffekt dabei auch noch sehr verfressen ;)
Fällt beim schneiden vom Fleisch "zuuuufällig" etwas herunter, ist das super spannend für deine Katzen und es wird genaustens Untersucht - im besten Falle dann auch gefressen.

Erwärmen

Erhitzen, Überbrühen oder anbraten hilft den Geruch vom Fleisch aufzupimpen.
Wenn es in diesem Zustand gerne gefressen wird, kannst du die Garzeit nach und nach verkürzen.

Bitte beachte dabei, dass gekochte oder erhitzte Knochen absolut Tabu sind, ebenso wie gewürztes Fleisch!

Untermischen

Wie bei den beiden Vorgängern, kannst du das Fleisch/BARF den Katzen zu dem gewohnten Futter untermischen.

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