7/11/2017

Kastration

Für viele ist die Kastration ihrer Lieblinge immer noch ein beängstigendes Thema. Es kommen plötzlich viele Fragen auf: "Wird mein Tier sich verändern?", "Wird alles gut gehen?", "Müssen reine Hauskatzen überhaupt kastriert werden?", "Wann ist der beste Zeitpunkt dafür?"

Ich kann dir viele gute Gründe für eine Kastration nennen, doch keinen einzigen, der dagegen spricht.

Wenn du Katzen hast, musst du diese kastrieren lassen! Es ist egal, ob Freigänger oder Wohnungskatze. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit genügt und deine unkastrierte Katze ist verschwunden und kehrt trächtig zurück.
Nicht außer acht zu lassen ist der gesundheitliche Aspekt. Jede Rolligkeit ist purer Stress für deine Katzen und kann sich zu einer Dauerrolligkeit entwickeln. Jede einzelne Rolligkeit begünstigt die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs extrem.
Dein unkastrierter Kater hingegen wird anfangen zu markieren (und das riecht nicht gerade angenehm!), desweiteren sind diese immer auf der Suche nach einer rolligen Katze. Dafür laufen Kater auch gerne mal 10km oder mehr.
Bedenke: Oft hört ein Kater nicht mehr mit dem markieren auf, wenn er es ein mal getan hat, auch nicht nach der Kastration!

Für Katze und Kater ist es zudem gefährlich, sich mit "irgendeiner" Katze zu paaren. Krankheiten wie FIV, Leukose oder FIP können dabei übertragen werden, diese Enden meist tödlich.

Deine Katze muss nicht ein mal rollig werden, wie man es früher geglaubt hat und erst recht nicht ein mal Kitten bekommen, bevor du sie kastrierst. Übrigens liest du richtig, man kastriert Katze und Kater.
Bei der Kastration von Katern werden die gesamten Hoden entfernt, bei der Katze die gesamte Gebärmutter. Die Sterilisation bedeutet bei Katern lediglich, dass man die Samenleiter durchtrennt und bei der Katze die Eileiter.
Das bedeutet, die Katze kann weiterhin rollig werden und das Risiko von entzündeten Eileitern oder Gebärmutterhalskrebs steigt. Der Kater hingegen kann weiterhin deine gesamte Wohnung markieren.

Die Frühkastrarion ist immer zu empfehlen. Sie wird bereits mit 12-16 Wochen durchgeführt, dadurch ist die Operation kürzer und einfacher, da die Keimdrüsen frei liegen und nicht von Fettgewebe überlagert sind, gibt es weniger Komplikationen und/oder Blutungen.Deine Katze wird die Narkose wesentlich besser weg stecken, wenn sie noch jung ist. Ebenso ist der Heilungsprozess um einiges schneller bei Kitten mit etwa drei Monaten. Du gehst kein Krebsrisiko ein, da dein Tier nie Hormonbelastet wird.
Die Kastration hat keinen Einfluss auf das Wachstum, das wurde in mehreren Studien bestätigt.

Die Kastration sollte mir eintreten der Sexualreife durchgeführt werden, da es Katzen gibt, welche mit 14 Wochen bereits geschlechtsreif sind, solltest du keine Sekunde damit warten.

Ich hatte unkastrierte Katzen

Ich selbst habe eine Katze selbstständig von der Straße geholt. Nachdem sie ein paar Wochen bei mir war, stellte ich vergrößerte Zitzen fest und bin direkt zum Tierarzt, welcher dann eine Trächtigkeit festgestellt hatte. Kurz darauf folgten an einem Freitagabend Blutungen weshalb ich in eine Tiernotklinik fahren musste... dort stellte sich dann heraus, dass die Kitten im Bauch bereits gestorben sind und wir jetzt noch ein paar Tage abwarten können, ob die Katze sie von alleine gebärt oder wir sie per Notkaiserschnitt herausholen müssen, dieser hätte mich unmengen an Geld gekostet.
"Zum Glück" bekam meine Katze die toten Kitten den darauffolgenden Abend. Sie kam zu mir auf die Couch und war bereits ganz unruhig, ich wusste, dass es wohl losgeht. Und ja, sie bekam drei Totgeburten.. ich kann von unglaublichen Glück sprechen, es rechtzeitig erfahren zu haben und das meine Katze sie selbst geboren hat. Es hätte alles anders laufen können. Die Kitten hätten unentdeckt bleiben können und wären in ihr weiter verwest, was zu einer Blutvergiftung und letztendlich zum Tod meiner geliebten Miez geführt hätte. 

Eine andere Katze von mir kam mit 1 1/2 unkastriert zu mir. Der Termin für die Kastra stand schon fest, als die Kleine rollig wurde. Das ganze war weder für sie, mich oder meine anderen Tiere angenehm. Wir waren alle gestresst davon. Doch damit war es nicht genug, etwa eine Woche vor dem geplanten Termin bemerkte ich einen dicken Bauch. Glücklicherweise konnte ich eine Trächtigkeit ausschließen, da sie nur drin war, auch die Vorbesitzer bestätigten mir dies. Es ließ mir keine Ruhe und auch meine Tierärztin fand es beängstigend. Wir haben die OP vorverschoben und ich bin unfassbar Dankbar darüber. Bei der OP stellte meine Tierärztin fest, dass die Eierstöcke komplett entzündet und vereitert waren, der Bauch war aufgrund dieser Entzündung so dick und jede Sekunde hätte das ganze wortwörtlich Platzen können und somit wäre auch diese Katze gestorben. 

Tu dir und deinen Tieren das nicht an. Lass deine Tiere bitte rechtzeitig kastrieren!

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